Im Verzeichnis des Still-Lexikons finden Sie alle babyfreundliche Kliniken Deutschlands – welche eine still- und bindungsfreundliche Betreuung bieten –, zahlreiche Stillgruppen, freiberufliche und ehrenamtliche Stillberaterinnen, Anbieterinnen von Stillvorbereitungskursen und einige Stillambulanzen, die Sie alle dabei unterstützen können, Ihre Stillziele zu erreichen und Ihre Fragen zu beantworten – als Ergänzung zu Ihrer betreuenden Hebamme.
Vorteile der Suche im Verzeichnis des Still-Lexikons
- schnelle, organisationsübergreifende Übersicht von Angeboten in der Stillförderung
- qualitätsgesicherte Angebote – nur von renommierten, in der Stillförderung tätigen Organisationen und Ausbildungsinstituten zertifizierte Beraterinnen und Kliniken werden gelistet
- Orientierungshilfe bezüglich der Qualifikation: In jedem Eintrag wird über den Hintergrund der Qualifikation informiert
- Informative und regelmäßig gepflegte Einträge: So finden Sie schneller ein Angebot, das zu Ihrem Anliegen passt und auch zur Verfügung steht.
So können Sie suchen
- Über die Karte auf der Startseite erhalten Sie einen schnellen Überblick über die Angebote in Ihrer Nähe.
- Über das Suchformular (auf jeder Seite zu finden) können Sie auch mit Stichworten, mit Postleitzahl und Kategorien suchen. Hier finden Sie auch überregionale Angebote und Beraterinnen, die auch online zur Verfügung stehen (nur regional oder überregional).
Was Stillberatung und die weiteren Unterstützungsangebote leisten können
Individuelle Stillberatung
Hebammen gewährleisten im Zuge der Nachsorge den wichtigsten Beitrag zur Stillunterstützung (s. Interview). Ausgebildete, ehrenamtliche Mutter-zu-Mutter-Stillberaterinnen der La Leche Liga und der AFS können darüber hinaus bei vielen Unsicherheiten und Fragen rund ums Stillen niederschwellig und kostenlos per Telefon oder E‑Mail weiterhelfen – eine kleine, freiwillige Spende ist immer willkommen.
Bei komplexeren Stillproblemen, die den Rahmen oder den Kompetenzbereich der üblichen Hebammennachsorge und der ehrenamtlichen Mutter-zu-Mutter-Stillberatung sprengen, stehen hauptberufliche Stillberaterinnen zur Verfügung, die ein Honorar erheben, welches bislang leider nur in Ausnahmefällen von den Krankenkassen erstattet wird.
Der Titel Still- und Laktationsberaterin IBCLC steht dabei für eine international anerkannte Qualifikation medizinischer Fachpersonen und stellt weltweit die höchste Kompetenzstufe der professionellen Stillberatung dar (s. Interview). Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC betreuen Mütter sowohl bei alltäglichen Fragen rund ums Stillen als auch bei komplexen Herausforderungen und medizinischen Problemstellungen. Sie bieten Hausbesuche und beraten manchmal in Stillpraxen, Stillambulanzen / Stillsprechstunden. Eine vergleichbare, in Deutschland entstandene Ausbildung haben Stillberaterinnen des Fortbildungszentrums (FBZ) Bensberg und Stillspezialistinnen® des Ausbildungszentrums Laktation und Stillen. Bei der letzteren Qualifikation ist ein medizinischer Grundberuf keine Voraussetzung.
Stillberaterinnen EISL und Stillbegleiterinnen DAIS (s. Interview) haben eine Basis-Ausbildung in der Stillberatung; vom Umfang her etwa vergleichbar mit der Ausbildung ehrenamtlich tätiger Stillberaterinnen, nur mit einem anderen Schwerpunkt. Diese Qualifikationen können jedoch im beruflichen Kontext verwendet werden und auch von Fachpersonen außerhalb des klinischen Bereichs erworben werden. Sie qualifizieren für die stillfreundliche Begleitung von Müttern und die Beantwortung alltäglicher Fragen rund ums Stillen. Viele Stillberaterinnen dieser Basis-Ausbildungen bieten auch Hausbesuche an, manche bieten Stillambulanzen / Stillsprechstunden oder umfangreiche individuelle Begleitungen an. Für eine Beratung bei komplexeren Herausforderungen und medizinischen Fragestellungen sind sie jedoch nicht qualifiziert.
Neben der Ausbildung der Stillberaterinnen kommt es auch auf weitere Qualitäten an, wie ihre gesammelte Erfahrung in diesem Ehrenamt / Berufsfeld, wie weit sie ihre Erfahrungen reflektieren, neues Wissen einbauen und sich weiterentwickeln, ihre Empathiefähigkeit und wertschätzende Haltung gegenüber den Müttern, und ob die Chemie zwischen Mutter und Beraterin stimmt. Alle Stillberaterinnen geben den Müttern fundierte Informationen weiter, wobei sich ihre persönlichen Überzeugungen unterscheiden können. Sie bieten eine Orientierung und emotionelle Unterstützung. Die Entscheidung, was von den Vorschlägen der Stillberaterin umgesetzt wird, bleibt bei der Mutter. Eine Garantie, dass die Mutter ihre Stillziele erreichen wird, kann auch die beste oder teuerste Stillberatung nicht bieten. Ähnlich wie in der Medizin sind die Möglichkeiten des Machbaren nicht grenzenlos.
Im Verzeichnis des Still-Lexikons finden Sie zahlreiche Stillberaterinnen aller renommierten, in der Stillförderung tätigen Organisationen und Ausbildungsinstitute.
Stillgruppen
In Stillgruppen tauschen sich stillende Mütter unter der Leitung einer Stillberaterin aus. Sie erzählen, wie es ihnen geht und was sie gerade beschäftigt. Einfachere Fragen und Stillprobleme können direkt beantwortet werden. Die Mütter lernen anhand der Erfahrungen und Fragen der anderen Mütter dazu, tauschen Tipps aus und werden emotional gestärkt. Sie erfahren, dass sie mit ihren Unsicherheiten, Fragen und Problemen nicht allein sind, sondern dass es den anderen Müttern oft genauso geht wie ihnen. Viele Stilltreffen haben Schwerpunktthemen, die hauptsächlich diskutiert werden, oder fangen mit Vorträgen an. Für viele junge Mütter bieten Stillgruppen auch ein soziales Netz. Oft tauschen sie ihre Kontaktdaten aus und verabreden sich auch außerhalb der Gruppe.
Stillgruppen bieten eine niederschwellige Möglichkeit für die Begleitung stillender Mütter und werden von allen Ausbildungsrichtungen angeboten. Manche sind kostenlos, bei anderen wird eine kleine Spende oder eine geringe Gebühr erwartet. Neben Stillgruppentreffen vor Ort werden zunehmend auch regionale oder überregionale Online-Treffen angeboten.
Im Verzeichnis des Still-Lexikons werden zahlreiche Stillgruppen gelistet. Manche Stillgruppen finden überregional statt (siehe die Rubrik für überregionale Angebote).
Stillvorbereitungskurse und individuelle Stillvorbereitung
Stillen ist zu einem gewissen Teil ein erlerntes Verhalten. Außerdem entscheiden die Rahmenbedingungen während der Geburt und im Wochenbett maßgeblich darüber, wie gut das Stillen etabliert werden kann (s. auch: Warum das Stillen häufig nicht klappt). Gleichzeitig ist es nicht gesichert, dass sich das Klinikpersonal mit dem Stillen wirklich auskennt und sinnvoll unterstützen kann. Viele Mütter, bei denen das Stillen nicht etabliert werden konnte, ärgern sich im Nachhinein, dass sie sich nicht bereits vor der Geburt informiert haben.
Es ist sinnvoll, sich aus guten Stillbüchern oder z.B. aus dem Still-Lexikon bereits während der Schwangerschaft zum Stillen zu informieren (s. die Artikelreihe Der Stillbeginn und insbesondere den Beitrag Stillvorbereitung in der Schwangerschaft). Ein Stillvorbereitungskurs hilft zusätzlich, sich alle wesentlichen Punkte anzuhören und sich mit der Kursleitung und anderen Schwangeren auszutauschen (siehe auch Stillvorbereitungskurse: Was Sie erwarten dürfen).
Eine individuelle Stillvorbereitung kann bei Vorerkrankungen, Brustanomalien und ‑verletzungen, negativer Stillerfahrung nach früheren Geburten und individuellen Sorgen zusätzlich sinnvoll sein.
Im Verzeichnis des Still-Lexikons finden Sie zahlreiche Anbieterinnen von Stillvorbereitungskursen und individuellen Stillvorbereitungen. Manche Stillvorbereitungskurse finden überregional statt (siehe die Rubrik für überregionale Angebote).
WHO/UNICEF-Intiative „Babyfreundlich“ zertifizierte Kliniken
Die Rahmenbedingungen während der Geburt und im Wochenbett entscheiden maßgeblich darüber, wie erfolgreich das Stillen etabliert wird. Anders als von Müttern allgemein erwartet, fehlt in vielen Kliniken die Fachkompetenz, das Stillen effektiv zu unterstützen. Die gängigen Krankenhausroutinen behindern oft die erfolgreiche Etablierung des Stillens (s. Warum das Stillen häufig nicht klappt).
Die Qualität der Stillunterstützung unterscheidet sich in den Kliniken sehr stark. Nur Kliniken mit dem Zertifikat „Babyfreundlich“ haben garantiert stillfreundliche Routinen und ein Fachpersonal, wo jedes Mitglied mindestens eine Basisausbildung zum Stillen hat. „Babyfreundlich“ zertifizierte Kliniken haben eine Stillbeauftragte, welche die Stillförderung koordiniert, die Mitarbeiterinnen schult und die Stillstatistiken erhebt (s. Interview).
Viele „Babyfreundlich“ zertifizierte Kliniken haben eine Elternschule mit Stillvorbereitungskursen, eine Stillambulanz und/oder Stillgruppen.
Im Verzeichnis des Still-Lexikons finden Sie alle Kliniken mit dem Zertifikat „Babyfreundlich“.